Hoffnung, die bleibt – Eine Woche nach Ostern
Eine Woche ist vergangen, seit wir Ostern gefeiert haben. Die Eier sind längst gegessen, die Deko wieder im Karton. Und doch sollte viel mehr als das bleiben – mehr als Schokolade und bunte Erinnerungen. Es sollte Hoffnung bleiben. Eine Hoffnung, die tiefer reicht als das Frühlingsgefühl oder ein freier Feiertag.
Ostern erzählt von einem leeren Grab. Von einem Moment, in dem alles verloren schien – und dann doch alles neu wurde. Maria Magdalena stand weinend am Grab, überzeugt, dass alles vorbei war. Doch genau dort, mitten in ihrer Verzweiflung, begegnete sie dem auferstandenen Jesus. Sie erkannte ihn erst, als er ihren Namen sagte. Maria.
Vielleicht sind es diese kleinen, persönlichen Momente, in denen Ostern auch heute geschieht: Wenn wir mitten im Alltag – oder im Schmerz – plötzlich spüren, dass wir nicht allein sind. Wenn jemand uns sieht, hört, beim Namen nennt. Wenn neue Hoffnung in uns aufkeimt, obwohl alles in uns „unmöglich!“ schreit.
Unser Glaube beginnt nicht mit Antworten – das soll dieser auch nicht - sondern mit einer Begegnung. Mit einem Gott, der den Tod nicht das letzte Wort lassen wollte. Der auferstanden ist – nicht spektakulär für die Massen, sondern leise, persönlich, menschlich.
Eine Woche nach Ostern bleibt die Frage: Wo erleben wir Auferstehung in unserem Leben? Vielleicht in einem versöhnten Gespräch. In einem neuen Anfang. In einem stillen Moment, in dem wir spüren: Ich bin nicht allein.
Das Osterfest ist vielleicht vorbei – aber das, was wir darin feiern bleibt in uns: die Hoffnung bleibt in uns lebendig. Sie trägt uns durch dunkle Tage, sie schenkt uns Kraft zum Aufstehen. Und sie erinnert uns daran: Nicht der Tod, sondern das Leben siegt! Immer wieder!
Gemeindereferentin Ann-Sophie Petry