Die Zeiten ändern sich...


Verzicht entlastet und macht freier für anderes
In seinem Hirtenwort stellt der Bischof klar, dass Veränderungen zum persönlichen Leben aber auch zur Kirche gehören. Veränderungen könnten Kraft und Energie freisetzen. „Wer selbst schon eine Veränderung positiv angegangen ist, hat vielleicht gemerkt, wie befreiend es sein kann, Gewohnheiten loszulassen“, so Bätzing. Vieles sei so selbstverständlich geworden, dass man erst beim Verzicht darauf merke, wie sehr man der Gefangene seiner Gewohnheiten sei. Nicht selten seien diese Gewohnheiten zum Ballast geworden, die Ressourcen binden. „Wer von Ihnen schon mal streng gefastet hat, hat vielleicht selbst erlebt, wie sehr diese Umstellung in den Ess- oder Konsumgewohnheiten mit einem Gefühl von Leichtigkeit einhergehen kann: Verzicht entlastet, macht freier für anderes“, schreibt der Bischof. In dem Moment, in dem Veränderung und Umkehr gewagt werde, verlasse man das Gewohnte, die Komfortzone und betrete einen neuen Raum. In Entwicklungsprozessen sei das eine große Kunst. Man ent-wöhne sich von dem, was man gelernt habe. Die Fastenzeit helfe dabei, sich selbst besser und ehrlicher zu erkennen.
Getragen von Gottes Liebe
Der Weg der Veränderung und auch des Verzichts sei nicht immer einfach. Aus dem Glauben heraus erwachse jedoch die Gewissheit, nicht alleine zu sein. „Ich bin von Gott getragen, meine Schritte sind von ihm begleitet, und meine Unsicherheiten haben in ihm ein wohlwollendes Gegenüber. Er liebt mich, denn er hat mich als sein Abbild geschaffen. Er trägt mich, denn er hat sich selbst auf neue Wege begeben und ist Mensch geworden. Gott lässt mich erleben, wie mich die eine oder andere eigene Veränderung näher zu mir selbst und zu ihm führt. Dessen bin ich gewiss“, schreibt Bätzing.
Auch Kirche verändere sich. „Das, was um uns herum passiert, verändert uns auch als Kirche, und es muss uns verändern. Das spüren wir deutlich und empfinden es sicher unterschiedlich als Chance, Bedrohung, Irritation, Herausforderung. Ich denke: Veränderung gehört zum Wesen der Kirche. Denn hätte sie sich nicht immer wieder gründlich verändert und doch ihren wesentlichen Kern und Auftrag bewahrt, es gäbe die Kirche heute nicht mehr“, so der Bischof. Die Veränderungen in der Kirche, die zurzeit zu erleben sind, seien drastisch. Sie müssten es auch sein und sie müssten auch zu drastischen persönlichen Veränderungen führen. Denn nur, wenn man sich selbst verändert, werde sich auch die Kirche verändern. Das gelte für alle in der Kirche.
Kirche sei kein Selbstzweck, so Bätzing. „Wir sind nicht für uns selbst da. Unser Anspruch ist es, für die Menschen, mit denen wir gemeinsam in unserer Welt leben, da zu sein. Wir sind gemeinsam Suchende in sich wandelnden Zeiten. Wir sind da für die Menschen, die wie wir die Herausforderungen, die das Leben uns stellt, meistern müssen. Aber wir glauben an das Mögliche. Und das macht einen Unterschied, den wir als Christinnen und Christen nicht exklusiv vertreten, aber als einzigartige Zusage im Gepäck haben“, schreibt der Bischof.
Sich von Gott überraschen lassen
Beeindruckt ist Bischof Bätzing oft von den Lebens- und Glaubenszeugnissen anderer Menschen. Sie stärkten in ihm das Vertrauen, dass in allen Veränderungen des Lebens Gott selbst den Menschen führen will. „Nicht nur heilige, sondern viele Menschen, die sich selbst vielleicht gar nicht als sehr kirchlich oder fromm bezeichnen würden. Ich lade ein, in dieser Fastenzeit Menschen zuzuhören, die vom Loslassen berichten. Sie erzählen auch von befreienden Erfahrungen. Was sich anfänglich schwer anfühlt, kann unverhofft Energie freisetzen. Ich ermutige uns, mich selbst ausdrücklich eingeschlossen, es auszuprobieren. Diese Fastenzeit kann für uns so zu einer Reise werden, in der wir uns voneinander und von Gott überraschen lassen“, so der Bischof.
Er lädt dazu ein, in den kommenden Wochen persönlich auf Erkundungswege der Veränderung zu gehen. Über die Internetseite www.bistumlimburg.de und andere Kommunikationskanäle gibt es dabei die Möglichkeit, sich von vier Menschen sehr konkret inspirieren zu lassen, die sich auf grundlegende Veränderungen eingelassen haben. An vier Fastensonntagen werden diese Personen in einem besonderen Podcast von ihren persönlichen Veränderungswegen berichten.
Zum Podcast
Holy Change…der Podcast vom Bistum Limburg. Die katholische Kirche verändert sich. Es geht um Wandel und Wandlung: holy change auf gut Deutsch heiliger Wandel. Kurz gesagt, Kirche ist weniger churchy. Bisher hat der Bischof einen klassischen Fastenhirtenbrief geschrieben, der in den Sonntagsgottesdiensten vorgelesen wurde. In diesem Jahr hat der Bischof hat sogar zwei Hirtenbriefe geschrieben. Einen zur Veränderung…einen zur Ermutigung. Veränderungen sind Herausforderungen und Abenteuer. Auch wenn man sie sich in der Regel nicht ausgesucht hat, muss man sie irgendwie gestalten. Glaube hat viel mit Veränderung zu tun und kann bei der Gestaltung helfen.
Zum Coaching-Angebot des Ressort Kirchenentwicklung
Veränderung betrifft alle. Hilfreich kann dabei der Austausch mit anderen sein, um Erfahrungen zu teilen. Das Bistum Limburg macht für die Fastenzeit ein besonderes Angebot mit verschiedenen kostenfreien Coaching-Angeboten.
Hier finden Sie alle Informationen und die Anmeldung zum Coaching Angebot.
Das Hirtenwort 2022 in Gebärdensprache
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