Am 06./07.07.2024
Schöpfung Gottes – Erholungsort und Verantwortung
Wenn ich mir meinen geliebten Spaziergang in der Natur, die uns unsere wunderschöne Umgebung im Hinterland bietet, einrichten kann, erfreue ich mich besonders an dem saftigen Grün und dem Vogelgezwitscher. Das sind dann die Momente in denen ich auftanken kann.
Dabei werde ich mir immer wieder bewusst, welches Geschenk uns Gott mit seiner Schöpfung gemacht hat. Ein Geschenk, das uns nicht nur zum Erholen gegeben ist, sondern das uns zur Verantwortung aufruft. In diesem Sinne ist auch der 1. Schöpfungsbericht in Genesis 1 unserer Bibel gemeint. Denn der Bericht beschäftigt sich nicht, wie es scheinen mag, mit dem „Wie?“, sondern mit dem „Warum?“ und „Wozu?“ der Entstehung der Welt. Dieses Warum beschreibt, dass Gott Ordnung und Leben auf der Erde geschaffen hat. Es wird von einer Harmonie berichtet, die Paradies-reif wäre, als Gott allen Lebewesen Samen, Früchte und grünes Kraut zur Nahrung gibt. Danach sieht er für alle Lebewesen der Welt eine vegane Lebensweise vor, was darüber hinaus von einer gewaltfreien Welt zeugt. Und es zeugt von Gottes Liebe zu seiner Schöpfung.
Wenn man weiter nach dem hebräischen Urtext geht, gibt Gott dem Menschen nicht die Macht über alle Lebewesen und die Schöpfung, sondern vielmehr die Verantwortung über diese. An dieser Stelle ist es wichtig zu wissen, dass in der hebräischen Fassung der Bibel, im Urtext, nicht „macht sie euch untertan“ steht, sondern „setzt den Fuß auf sie“, was in der hebräischen Sprache Verantwortung ausdrückt. Die Schöpfungsgeschichte soll uns also daran erinnern, dass wir nicht nur Empfänger der Schöpfung sind, sondern auch Teilhaber an Gottes schöpferischem Wirken. Durch die Wahrnehmung unserer Verantwortung mit einem liebevollen Blick auf alle Geschöpfe der Welt, können wir dazu beitragen, der Liebe Gottes, aus der er die Welt geschaffen hat, gerecht zu werden.
Gemeindereferentin Ann-Sophie Petry